Drache-grünWir erinnern uns noch an Januar 2014, der bei uns viel zu warm ausfiel? Die Medien hatten nix besseres zu tun, als täglich über die schweren Folgen des M. Schumacher Unfalls zu berichten.

Danach machten die Medien den Hoeneß und in der Ukraine ging (...und geht leider immer noch, was aber hier nicht weiter thematisiert wird) der Punk ab, als gäbe es kein Morgen.

Dem nicht genug, zog und zieht auch Israel und der Gaza Streifen die Aufmerksamkeit der Medien dieses Jahr besonders auf sich.

Und im Juni dann endlich das lang erwartete Sommermärchen. Trotz aller Wetterkapriolen an den Spieltagen unserer Elf, war es einfach eine schöne Zeit.

Und was war bei all diesen Ereignissen bis heute das spannendste Thema 2014?

Das Wetter. Vom Keinwinter, über tropische Nächte bis hin zum lokalen Kinokracher "Das bizarre Münsteraner Naturwasserspiel 2014". Der war zugleich Pilotfilm für die Soap namens "Alle haben Sperrmüll und ich keinen Strom", die bereits live ausgestrahlt wurde. Also war schon alles dabei. Und nu?

 

shock Eigentlich sollte heute bei uns in der Stadt ein wunderbares Spätsommerfest stattfinden und seit einigen Tagen ist auch das Sommernachtskino geöffnet. Aber die Blicke aus dem Fenster und die Tatsache, die Heizung heute wieder eingeschaltet zu haben, bewegten mich dazu, mal zu surfen. Dabei habe ich den folgenden Artikel bei www.wetter.net entdeckt

Wetter: War es das nun mit dem Sommer 2014? Ein Interview mit Diplom-Meteorologe Dominik Jung.

Wiesbaden (wetter.net), 21.08.2014 - Zur aktuellen Großwetterlage ein Kurz- Interview mit Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

Abwechslungsreicher Sommer 2014

1. Wochenlang war es schwül-warm und gewittrig, ja fast schon tropisch und plötzlich ist der Herbst da und das mitten im August. Was ist da passiert?

Ex-Hurrikan Bertha- das ist passiert! Der ex-Hurrikan hat die Großwetterlage völlig durcheinandergewirbelt. War es zuvor wochenlang in der Tat ein wirklich tropischer Sommer mit viel schwüler Luft und heftigen Gewittern mit Starkregen, so wurde diese Großwetterlage durch Bertha abrupt beendet. Schon vor 14 Tagen hatte wetter.net darauf hingewiesen, dass Bertha den Hochsommer beenden könnte und Mitteleuropa in ein Temperatur-Sommerloch fallen könnte. Genau so ist es jetzt gekommen. Die schwül-warme Südwestströmung wurde abgeschnitten, stattdessen kommt nun kühle Luft aus Nordwesten zu uns. Die Frühwerte lagen in dieser Woche teilweise bei unter 5 Grad. In etlichen Haushalten sprang sogar schon die Heizung an. Morgens wurden zudem die ersten Frühaufsteher mit Jacken und Schaals gesichtet. Dabei haben wir erst Ende August. Gestern vor 2 Jahren hatten wir übrigens fast 40 Grad in Deutschland. Damals gab es eine Hitzewelle. Davon sind wir dieses Jahr weit entfernt.

2. Das subjektive Empfinden der Menschen bezüglich dieses Sommer ist sehr unterschiedlich. Die einen fanden den Sommer toll, die anderen fanden ihn einfach nur schrecklich wechselhaft. Was sagen die Fakten, also die Statistik?

In der Tat liegt das subjektive Empfinden diesen Sommer teilweise sehr weit auseinander. Der Sommer war aber auch stellenweise richtig seltsam. Der Juni war zu warm, viel zu trocken und zu sonnig. Auch der Juli war deutschlandweit gesehen viel zu warm, aber zugleich auch deutlich zu nass. Das allein hört sich schon etwas paradox an: viel zu nass, aber trotzdem viel Wärme? Ja, denn es war in der Tat etwas tropisches, was da im Juli über Deutschland lag. Das hat man auch an den Regenmengen der Unwetter gemerkt. Da kamen binnen Stunden stellenweise Unsummen von Himmel. Spitzenreiter bleibt ein Unwetter in Münster/Westfalen. Dieses brachte 293 Liter Regen pro Quadratmeter und das in nur 6 Stunden. Da würden sogar die Tropen neidisch werden. Zudem war besonders der Juli regional sehr unterschiedlich. An Nord- und Ostsee gab es mehr Sonne als im Rest des Landes, hier war die positive Temperaturabweichung auch am größten. Doch der Preis für das schöne Juliwetter hat die Küste nun im August zu zahlen. Seit fast 10 Tagen herrscht nun an der See Vollherbst, mit stürmischen Wind, Regen und wenig Sonne. Wer jetzt zum Urlaub an die See fährt, der hat in der Tat Pech. Übrigens: Auch der August ist bisher deutschlandweit gesehen noch etwas zu warm. Das dürfte sich aber in den kommenden Tagen ändern, denn es bleibt weiter kühl. Dann könnte das am Ende unter Strich der erste "zu kühle" August seit 8 Jahren werden.

Foto1 image 1024 width3. Am Sonntag, den 31. August, endet für die Meteorologen bereits der Sommer. Ist denn bis dahin noch mal mit Hitze zu rechnen?

Nein! Hitze würde Temperaturen von mindestens 30 Grad oder mehr bedeuten. Solche Werte sind aber bis 31. August nicht mehr in Sicht. Wie wetter.net schon vor 10 Tagen angekündigt hat, ist der der Hochsommer ist offensichtlich gelaufen. Auch der kleine Wärmepeak der sich kommende Woche für den Süden am Dienstag angedeutet hat, ist mittlerweile wie erwartet verschwunden. Genauso wie die schwül-warme Großwetterlage über Wochen festgefahren war, so scheint sich nun diese vollherbstliche Wetterlage festzusetzen. Richtig schon herbstlich-schaurig wird der Samstag, der bringt immer wieder Regengüsse. Auch die nächste Woche bringt keine große Änderung. Zeitweise Sonnenschein, dazwischen immer wieder Wolken und Regenschauer. Die Temperaturen erreichen am Tag 16 bis 20 Grad, nur vereinzelt liegen sie auch mal etwas darüber. Nachts meist Werte um oder knapp unter 10 Grad.

4. Können wir mit einem schönen Spätsommer rechnen?

September oder Oktober- einer der beiden Monate brachte eigentlich immer ein paar schöne Tage oder sogar Wochen mit viel Sonnenschein und noch mal angenehmen Temperaturen. Natürlich können auch im September noch mal Spitzenwerte bis 30 Grad erreicht werden. Danach sieht es aber für die ersten Septembertage derzeit nicht aus. Es bleibt bei den altbekannten Werten um 20 Grad. Dazu gibt es ein Gemisch aus Sonne, Wolken und Schauern.

Dominik Jung
Diplom-Meteorologe und Redaktionsleiter wetter.net

 

...tja leider ist das erklärend aber es ändert nichts an den Möglicheiten, geplante Outdoor Events zu genießen.

Es ist halt wie es ist.

Euer Bernd.